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Mt. St. Odile - Paray-le-Monial -Nevers - Ars -

Paris (Rue du Bac auf der Zwischenreise)

Lourdes

Die Fahrradroute

Die Zwischenreise



 

Info

Mt. St. OdileParay-le-MonialNevers Ars - Lourdes - Tours - Paris

 

Herzlich willkommen. Es freut mich, dass Du/Sie mich auf meiner Reise begleitest/begleiten. Ich möchte Dich/Sie bitten, mit mir um eine gesegnete, frohe Fahrt und eine glückliche Heimkehr zu beten. Auch ich werde auf der Fahrt und an den Wallfahrtsorten Deine/Ihre Anliegen im Gebet vor Gott tragen. 

 Auch diese Fahrt habe ich den hll. Engeln anvertraut.


aktualisiert am 05.08.

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Freitag, 28.05.

Um 11 Uhr konnte ich starten, das Wetter war recht ordentlich. Es dauerte aber leider nicht lange, da musste ich schon den ersten von mehreren Regenstopps einlegen. In Ringingen fragte ich vorsorglich schon mal bei einem Bauern wegen einer Übernachtung an. Ich hätte auch die Scheune bekommen, aber dann hörte es auf zu regnen, und ich fuhr noch bis Schelklingen. Der Pfarrer war nicht da, aber es gibt im Ort das St. Konradihaus, eine Art Internat für Jungen, die hier ihre Ausbildung absolvieren. Als ich gerade mit drei Jungen sprach, kam der Gruppenführer dazu. Er nahm mich freundlich auf und kam nicht mit der Masche, er könne das nicht entscheiden. Ich hätte sogar in den Räumen der Gruppe übernachten können, aber das hätte bedeutet, das ganze Gepäck in die 3. Etage zu schleppen. So nahm ich die Tunhalle, machte mich frisch und war dann noch zu einer schmackhaften Pizza in die Gruppe eingeladen. Im Anschluss an das Essen gab es noch ein interessantes Gespräch.



Wieder mal "albergo classico"


Ein Teil der Gruppe mit ihrer Leiterin

Samstag, 29.05.

Mit der Gruppenleiterin habe ich noch gemütlich gefrühstückt und bin dann um 10 losgefahren. Es war recht mühselig und sah wieder stark nach Regen aus. Ich habe schon um 15 Uhr in Münsingen Schluss gemacht, da ich sicher sein wollte, am Sonntag die hl. Messe mitfeiern zu können. Dazu Gelgenheit zu finden ist heute nicht mehr so leicht, da viele Pfarreien keinen Pfarrer mehr haben und mein Aktionsradius mit dem Rad nicht sehr groß ist. Zum Glück traf ich den Pfarrer in Münsingen an. Er gab mir gleich einen Raum im Pfarrzentrum und morgen ist um 9 Uhr die Messe. Die Leiterin des Hauses ist sehr nett. Sie machte mir noch ein Abendessen und Frühstück bekomme ich auch. Während des Tages verfahre ich nach dem System  "Ich will ja nicht betteln und zahle gern." So beschaffe ich mir Brot, Milch und Obst und zahlen brauchte ich bis jetzt noch nicht. Die Leute verstehen sehr gut, dass meine Einkaufs- und Transportmöglichkeiten mit dem Rad sehr begrenzt sind. Ich warte jetzt nur noch auf die Einladung: "Kommern Sie doch rein. Wir haben da gerade ein schönes Lendensteak."

Münsingen

Sonntag, 30.05.

Um 9 Uhr war ich in der hl. Messe, nachdem ich vorher von der Heimleiterin ein reichhaltiges Frühstück bekommen hatte. Nach der Messe war alles grau in grau, und es regnete heftig. Es sah so aus, als würde es mit dem Weiterfahren nichts werden. Aber gegen Mittag rissen die Wolken auf und es kam sogar die Sonne durch. Also nichts wie weg! Ich war noch keine 3 km gefahren, da fing es schon wieder zu regnen an, und ich verbrachte fast eine Stunde an einer überdachten Bushaltestelle. Dann konnte ich weiter Richtung Gomadingen. Da ich schon zwei Tage zu Mittag Brot und Apfel gegessen hatte, probierte ich es diesmal mit Haferflocken. Ich bat in einem Haus um Milch und einen Apfel. Auf der Terrasse konnte ich meine Mahlzeit genießen.  Sehr zu empfehlen: Haferflocken, Milch und Apfelstücke! Abspülen durfte ich in der Küche. Sehr angenehm und besser als die Spülarbeit aus der Fahrradflasche. Es blieb dann trocken, allerdings gab es einen ganz schönen Gegenwind. An der Burg Lichtenstein vorbei fuhr ich bis Reutlingen. Ich fand gleich eine Kirche mit Pfarrzentrum, aber der Pfarrer war nicht zu Hause. Als Radpilger wünscht man sich von den Pfarrern doch ein wenig mehr "stabilitas loci". Was tun? Inzwischen hatte es wieder angefangen zu regnen. In der Fußgängerzone stellte ich mich unter und sprach alle Leute an, die nicht zu jung und ohne Migrationshintergrund waren. Ich wollte nämlich nach einer weiteren katholischen Kirche fragen. Und es dauerte nicht lange, bis ich einen Volltreffer landen konnte. Ein freundliches Ehepaar erklärte mir den Weg zum Kolpinghaus und trug mir noch einen Gruß an den Heimleiter auf. Es klappte auch bestens. Ich bekam Quartier im Raum der Kegelbahn (hätte auch ein Zimmer bekommen können), erhielt ein Abendessen (Bratwurst, Nudeln und Salat), konnte duschen und bekam im Gegenzug zu meinem Personalausweis den Hausschlüssel in Form einer Plastikscheibe, die man nur an eine Kontrollplatte zu halten braucht, damit die Tür aufspringt. Sehr fortschrittlich, erspart einem in gewissen Situationen die Suche nach dem Schlüsselloch!!! Für morgen ist die Wetterprognose auch wieder sehr schlecht. Naja, ich warte einfach ab, wie sich die Dinge entwickeln. Bis jetzt ist ja alles bestens gelaufen, bis auf die Tatsache, dass ich erst heute die 100 km-Marke überfahren habe.



Lichtenstein


Übernachtung auf der
Kegelbahn


Montag, 31.05

Vor einer Bäckerei habe ich gefrüstückt und bin gegen 9 Uhr bei ziemlich kaltem Wetter gestartet. Nach Tübingen musste ich den Radweg benutzen, da die Bundesstraße für Fahrräder verboten ist. Die Benutzung dieser Radwege hat meistens zwei gravierende Nachteile. Sie führen immer wieder auf langen Umwegen von der Hauptrichtung weg und verlaufen quer durchs Land, oft mit zusätzlichen Steigungen. Außerdem steht man nicht selten allein auf weiter Flur an einer Gabelung und weiß nicht weiter, weil die Beschilderung fehlt. Fragen kann man auch niemanden. Es bleibt nur der Weg ins nächste Dorf. Wenn man Glück hat, war es die richtige Richtung, andernfalls hat man wieder einen Umweg gemacht. Die Strecke von Reutlingen bis Horb war sehr gut. Hier lief der Radweg mal schön den Neckar entlang.

Das Wetter!!! Neckarradweg leider ohne Sonne

In Horb traf ich einen Diakon, der dem Hausmeister des Gemeindehauses in Ihlingen mein Kommen ankündigte. Dieser erwartete mich auch schon und war recht freundlich, wollte allerdings für ein eher bescheidenes Quartier 5 Euro. Damit liegt mein durchschnittlicher Übernachtungssatz bereits bei 1,25 €.

5 € - Quartier

Dienstag, 01.06.

Am Morgen sah es wettermäßig wieder recht düster aus, und es regnete leicht. Da es am Ort keinen Bäcker gab, schüttete ich mein Kaffeepulver ins Haferl und bat bei einer Familie um heißes Wasser und etwas Brot. Ich bekam 2 Brötchen und eine ganze Packung Schinken. Danach besuchte ich die 900 Jahre alte romanische Jakobuskirche des Ortes und konnte dort auch gleich die Laudes beten. Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen, und nach 10 Uhr startete ich in Richtung Freudenstadt. Das Wetter besserte sich, sogar die Sonne ließ sich blicken.
Jakobuskirche in Ihlingen Durch den Schwarzwald

Es gab viel Schieberei heute, besonders hinauf nach Schopfloch. So wurde es ein kurzer Radtag, in Freudenstadt machte ich Schluss. Ich fragte mich zur katholischen Kirche durch. Der Pfarrer der Taborgemeinde (Titel der Kirche: Christi Verklärung) nahm mich sehr herzlich auf. Er legte gar keinen Wert auf Referenzen und wollte auch meinen Ausweis nicht. Ich bekam eine ganze Wohnung und den Haustürschlüssel, konnte duschen und anschließend direkt neben der Kirche beim Italiener etwas essen. Als ich die Wirtschaft betrat, sagte mir der Wirt, der Pfarrer habe schon angerufen und wolle die Rechnung übernehmen.

Wohnung in Freudenstadt

Mittwoch, 02.06.

Nach dem gemütlichen Frühstück beim Pfarrer bin ich so gegen 9 gestartet. Heute hatte ich schon eine merklich bessere Kondition. Von Freudenstadt aus galt es, 300 Höhenmeter hinauf zur Alexanderschanze zu überwinden. Ich konnte die geamte Strecke ohne zu schieben bewältigen. Nachdem ich die Schwarzwaldhöhe hinter mir hatte, ging es zunächst mit 12 % Gefälle hinunter und dann weiter zügig Richtung Straßburg. Da ich keine großen Umwege machen wollte, benutzte ich zeitweise die vierspurige KFZ-Straße. Ich hatte schon ein gutes Stück geschafft,  da hielt doch ein Polizeiwagen neben mir und man erkärte mir, hier dürfe ich nicht weiter fahren, das sei ja lebensgefährlich. Da es einen breiten Randstreifen gab, stimmte das natürlich so nicht. Auf einer normalen Bundesstraße ohne Randstreifen und mit viel LKW-Verkehr ist es sicher gefährlicher. So musste ich die Schnellstraße verlassen und fuhr über die Dörfer weiter. Wegen des morgigen Fronleichnamsfestes machte ich schon in Kehl Schluss. Ich fand bald die katholische Kirche, und der Pfarrer war auch zu Hause. Wie unterschiedlich man doch aufgenommen wird. An einen Schlüssel war hier nicht zu denken. Ich bekam zwar meinen Platz im Gemeindezentrum, musste mich aber beim Frischmachen beeilen, weil der Pfarrer weg musste und abschließen wollte. Um 22 Uhr sollte ich dann im Pfarrhaus klingeln. Es gab keinerlei Fragen nach dem morgigen Frühstück. So deckte ich mich abends noch mit Keksen ein.

Schwarzwaldhöhe Belohnung

Donnerstag, 03.06.

Ich nahm um 9.30 Uhr am Fronleichnamsgottesdienst teil und auch an der Prozession zurück zur Kirche. Dort zog ich mich um, und schon kam auch der Pfarrer und schaffte mein Gepäck vor die Tür. Er musste wieder weg und wollte abschließen. So war es fast Mittag, als ich Richtung Straßburg startete. Ich wollte nach Obernai, dem Talort des Odilienberges. War das ein Theater! Niemand konnte mir sagen, wie ich mit dem Rad dorthin komme. Schließlich fuhr mir ein freundlicher Mann eine ganze Strecke voraus, so dass ich endlich auf der Landstraße nach Obernai landete. Aber es dauerte nicht lagen, da gab es nur noch die Autoban in diese Richtung. Wieder musste ich mich durchfragen, bis ich eine andere Straße in meine Richtung fand. Die ging dann aber auch bald wieder in eine Autobahn über, so dass ich mich abermals mit viel Fragerei neu orieintieren musste. Das ist alles sehr lästig und kann einem die Freude verderben. Es gibt zwar hier auch genügend Schilder für Radfahrer, aber nie dort, wo man sie wirklich braucht, z. B. wenn aus einer normalen Straße plötzlich eine Autobahn wird. Schließlich landete ich doch noch gut in Obernai und suchte gleich das Pfarrhaus auf. Eine herbe Enttäuschung. Ich wurde kalt abgewiesen, obwohl das Haus sehr groß ist. Nun hatte ich beim Anfahren aber ein sehr schönes Haus mit Namen  "Foyer St. Paul" gesehen. Dort putzte gerade ein Mann, mit dem ich ein Gespräch anfing. Er konnte mir natürlich keine Erlaubnis zum Übernachten geben und teilte mir mit, für das Haus sei der Pfarrer zuständig. Keine große Hilfe! Und jetzt machte ich etwas, was wir auf unseren Fahrten wohl noch nicht gemacht haben. Ich ging wieder zu dem Pfarrer zurück und erklärte ihm freudestrahlend, ich habe da ein Haus gesehen, das für mich zum Übernachten ideal sei. Ich vermute, eine weitere Absage wäre ihm wohl peinlich gewesen. So ließ er mir durch seine Sekretärin einen Zettel mit der Telefonnummer eines Herrn E. geben, der für das Haus sorge. Und hier habe ich dem Pfarrer Unrecht getan. In meiner Enttäuschung über seine erste Absage vermutete ich, dass er Herrn E. anweisen würde, mich auch abzuwimmeln. Aber o Wunder! Ich telefonierte mit ihm und bekam die Zusage, hier übernachten zu dürfen. Das war aber erst der halbe Sieg. Nachdem auch der Putzmann mit Herrn E. gesprochen hatte, sah es so aus, als solle ich eingeschlossen werden. Jetzt begann der Kampf um den Schlüssel. Der Putzmann rief  über die Straße noch einen anderen Mann hinzu, der wohl auch mit dem Haus zu tun hat, jedenfalls hatte der auch einen Generalschlüssel und schien in der Hierarchie über dem Putzmann zu stehen. Nachdem ich eine ganze Zeit wie mit Engelszungen geredet  und stänig mit meinem Personalauswei herumgefuchtelthatte , nahm er endlich den Generalschlüssel vom Schlüsselbund und es kam zur ersehnten Schlüsselübergabe. Herr H. bot mir dann sogar noch an, mich morgen um 9 auf den Odilienberg zu fahren. Es geht dort ziemlich lange sehr steil hinauf, so dass ich mich entsclossen habe, dieses Srück nicht mit dem Rad zurückzulegen. Wenn ich rechtzeitig vom Monte St. Odile zurückkomme, fahre ich morgen weiter, ansonsten hat man mir eine zweite Übernachtung schon zugesagt.

Unterkunft in Obernai

Freitag, 04.06.

Beim Bäcker habe ich mir etwas zum Frühstück besorgt und dann in meiner Unterkunft, in der ich außer über eine warme Dusche auch über eine Küche verfügen kann, einen Kaffee gekocht. Um 9 Uhr hat mich Herr H. wie versprochen auf den Odilienberg gefahren. Da heute ein strahlender Sommertag ist, habe ich mich entschlossen, erst mogen weiter zu fahren. So konnte ich längere Zeit auf dem Mt. S. Odile verweilen und dort auch eine hl. Messe mitfeiern. Zurück bin ich dann per Anhalter gefahren. Bereits der 2. Wagen hielt und man nahm mich direkt bis Obernai mit. Für abendss muss ich noch etwas einkaufen, denn die Preise in den Restaurants sind ganz schön gesalzen. Morrgen geht es dann weiter in Richtung Nevers.

Erstes Wallfahrtsziel erreicht nach 297 km von Senden

Mt. St. Odile

Quelle der hl. Odilia Hl. Odilia

Bilder vom Odilienberg


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