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Mt. St. Odile - Paray-le-Monial -Nevers - Ars -
Paris (Rue du Bac auf der Zwischenreise)
Lourdes
Die Fahrradroute |
Die Zwischenreise |
Info
Mt. St. Odile - Paray-le-Monial - Nevers - Ars - Lourdes - Tours - Paris
Herzlich willkommen. Es freut mich, dass Du/Sie mich auf meiner Reise begleitest/begleiten. Ich möchte Dich/Sie bitten, mit mir um eine gesegnete, frohe Fahrt und eine glückliche Heimkehr zu beten. Auch ich werde auf der Fahrt und an den Wallfahrtsorten Deine/Ihre Anliegen im Gebet vor Gott tragen.
Auch diese Fahrt habe ich den hll. Engeln anvertraut.
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Samstag, 05.06.Scheunenromantik |
Wenn das kein Alternativurlaub ist! |
Dienstag, 08.06.
Am Morgen ging es ein ganz
schönes
Stück bergauf, aber dann lief der Radweg wieder am Doubs
entlang.
Bis zum Nachmittag hielt das Wetter, aber 10 km vor Besançon
begann es zu regnen. Ich stellte mich zuerst
unter, aber da der Regen nicht
aufhören
wollte, holte ich die Regensachen heraus und fuhr weiter. Nach kurzer
Zeit hörte der Regen dann auf. In einer großen Stadt
eine
Unterkunft zu finden, ist sehr schwer. Die Pfarrer sind da oft
abweisend. Aber es fügte sich alles bestens. Ich fragte einen
jungen Mann nach einer katholischen Kirche. Er beschrieb mir den Weg,
und ich läutete am Pfarrhaus, aber niemand machte auf. Als ich
mich imdrehte, stand der Junge wieder vor mir. Er war von jener
Hilfsbereitschaft, die wir auf unseren Fahrten schon einige Male
erleben durften: Er machte mein Anliegen zu dem seinen.
Zunächst
suchte er den Pfarrer in der Kirche auf, bekam aber eine Ablehnung.
Dann holte er sein Rad und fuhr mit mir zu einem Internat. Dort klappte
es auch nicht, aber der Pförtner dort war von der gleichen
Art. Er
telefonierte mindestens eine viertel Stunde herum, bis er einen Platz
für mich gefunden hatte. Für diese Art von
Hilfsbereitschft
kann man nur dankbar sein. Ich fand Unterkunft im "Centre
diocésaines", einem vornehmen Haus für Tagungen und
andere
Veranstaltungen. Ein sauberes, geräumiges Zimmer, warrmes
Wasser,
den Code für die Haustür und eine Einladung zum
Frühstück, was will man mehr. Ohne die Hilfe der
beiden
hätte ich das Haus sicher nicht gefunden.
Mittwoch, 09.06.
Einen Nachtrag zu gestern: Der freundliche Portier in dem Kolleg drückte mir noch 10 € in die Hand, obwohl ich überhaupt nicht ausgehungert aussehe. Ich wollte des Geld absolut nicht annehmen, aber er bestand darauf. Noch einen Gedanken zum Thema Hilfsbereitschaft: Man trifft natürlich viele freundliche Leute, aber meistens ist es mit ein paar vagen Hinweisen getan. Um so erfreulicher ist es, wenn man an Menschen gerät, die nicht locker lassen, bis sie einem wirklich helfen konnten. Ich habe zu erwähnen vergessen, dass der halbe Tausender nun voll ist. Heute bin ich bei km 630.
Die Stadt ist wie ausgestorben. Ich bin in Dole. Um noch etwas zu essen zu bekommen, nahm ich meine Zuflucht zu einer Kebab-Bude. War nicht schlecht und nur halb so teuer wie im Restaurant. Ich sage nicht, es hat mich erwischt, sondern, es wurde Zeit. Da im Pfarrhaus niemand da war, suchte ich mir eine preiswerte Pension. So kommte ich schön duschen und Wäsche waschen, und 28 € ist sicher nicht zu teuer. Gern würde ich mal zelten, aber das Wetter lässt es nicht zu. Ich bin den ganzen Tag am Doubs bzw. am Kanal entlanggefahren. Es war toll zu sehen, wie die Autostraße immer wieder den Beg hinaufführte, während ich nichts mit Autos und Steigungen zu tun hatte. Es ist der Europa-Radweg Nr. 6, der vom Schwarzen Meer bis zum Atlantik führt. So wie ich mich bis jetzt informiert habe, kann ich auf diesem Radweg bis Nevers fahren.
Donnerstag, 10.06.
Ich habe mich schon auf den Radweg gefreut, aber die katasrophale Beschilderung hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nachdem ich 20 km ziellos umhergeradelt war, hatte ich die Nase voll und nahm die N73 Richtung Chalon s. Saone. Kein Randstreifen und ziemlich reger LKW-Verkehr. Nach einigen Tagen auf Naturwegen ohne Autos war mir gar nicht wohl zumute. Ich hätte ja gern einen Radreiseführer geschrieben mit dem Titel: "Frankreich ohne Steigungen" oder "Rasante Routen für Rentner", aber ich bin wütend über die miserable Beschilderung und lasse es sein. Zuerst sah es heute stark nach Regen aus, wurde dann aber sonnig. Doch am späten Nachmittag sahen die Wolken wieder bedrohlich aus, außerdem kam ich nicht besonders schnell vorwärts, da sich die N73 als "Dauer-Wellen-Straße" entpuppte. Der Himmel wurde immer dunkler, das konnte nicht mehr lange gut gehen. Da entdeckte ich den Hinweis auf eine Fernfahrergaststätte mit Namen "Le Relais", allerdings ohne Zimmervermietung. Ich überlegte noch, bis zum nächsten Ort zu fahren, bog dann aber doch von der Hauptstraße ab und fuhr zu dem Gasthaus in St. Maurice en Riviere. Der Wirt war von einer schlichten, herzlichen Freundlichkeit und bot mir gleich einen Raum zum Schlafen an. Meine Bescheinigung vom Pfarrer wollte er gar nicht sehen. Ich war noch keine 5 Minuten im Gasthaus, da fing es auch schon zu regnen an. Es ist doch interessant, wie sich die Dinge fügen. Ich habe zwar keinen Leuchtstreifen auf der Straße, der mir zeigen würde, wohin ich fahren muss, aber die Gedanken werden richtig gelenkt. So habe ich heute auf der Straße einfach gedacht: ´Schluss jetzt, fahr zu dem Gasthaus.´ Ich durfte auch die Dusche benutzen und konnte abends gemütlich im Gastraum sitzen.Le Relais |
Freitag, 11.06.
Zum Glück konnte ich Chalon umfahren, allerdings wurde aus der Nationalstraße plötzlich wie so oft eine für Räder verbotene KFZ-Straße. So fuhr ich wieder über Land auf verkehrsarmen Straßen und kam nach Buxy. Da wir heute das Hochfest vom Heiligsten Herzen Jesu feiern, wollte ich natürlich gern eine hl. Messe besuchen. Wie ich schon erwähnt habe, ist das gar nicht mehr so leicht, zumindest nicht mit dem Rad. Es war zwar erst 14 Uhr, aber ich dachte mir, wenn es hier einen Pfarrer gibt und am Abend eine hl. Messe gefeiert wird, bleibe ich hier. So suchte ich das Pfarrhaus, und der Pfarrer gab mir ohne großes Gerede gleich einen schönen Saal, "albergo classico" mit gehobenem Standard. Das bedeutet: Sauberer großer Saal mit vielen Stühlen (Ablagemöglichkeit), sehr gute Waschgelegenheit mit Warmwasser und schöne Umgebung.
Meine Unterkunft in Buxy - Romanische Kirche |
Um 18 Uhr besuchte ich die Messe und bummelte anschließend noch durch den Ort. Bummeln?
Samstag, 12.06.
Fahrradviadukt | Über die Dörfer | Bergauf und bergab |
Unterkunft in St. Bonnet |
Nachdem ich gestern so geackert hatte, machten mir die Steigungen heute weniger aus. Ich startete um 13 Uhr und war recht schnell in Charolles, allerdings habe ich die KFZ-Straße benutzt, sonst hätte ich wieder Stunden über die Dörfer verbummelt. Bei der Quartiersuche habe ich mir einen neuen Dreh einfallen lassen Wenn ich nach einer Unterkunft frage, ist es oft so, dass man mich an irgendeine Adresse verweist. Das bedeutet oft mühseliges Suchen ohne die Gewissheit, ob es dort klappt. Jetzt bitte ich darum, dort anzurufen und, wenn möglich, ein Quartier für mich festzumachen. Wenn die Leute nett sind, tun sie das auch. So kam ich in Paray-le-Monial an mein Quartier. Ich wurde telefonisch angemeldet und fuhr dann zum "Maison St. Paul de Vincent". Es gab zwar nur mit Vorhängen versehene Schlafkabinen, aber saubere Bettwäsche, Dusche und Halbpension, und das alles für 1 €. Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich. Die Erklärung für den Superpreis habe ich später erfahren. Das Haus ist ein Obdachlosenasyl, eine durchaus angemessene Unterkunft für mich, da ich ja auch "temporär obdachlos" bin. Ich habe dann einen angemessenen Betrag gespendet. Eine bittere Pille musste ich allerdings schlucken: Das Haus wird um 19 Uhr geschlossen, kein Schlüssel, kein Ausgang! Aber es gibt einen schönen Garten für die Abendstunden, so ist das nicht so schlimm.
Montag, 14.06.
Wallfahrtstag in Paray. Ich
brauche mich wirklich um nichts zu kümmern. Ich ging morgens
aus dem Haus und hoffte, dass
es am Nachmittag vielleicht eine hl. Messe in der Basilika geben
würde. Da hörte ich Glocken läuten und
stand vor
der "Kapelle der Erscheinung". Hier begann gerade die Messfeier. Es war
ein feierlicher Gottesdienst, den ich mitfeiern konnte. Morgen soll es
dann Richtung Nevers gehen.
Basilika "Sacré Cœr" in Paray-le-Monial |
Am Vormittag ging es
zügig am Kanal
entlang. Der Himmel war grau verhangen, aber es begann nicht zu regnen.
Auf der Kanalroute begegnete ich kaum jemandem, es war eine
schöne, besinnliche
Fahrt. Am Nachmittag ging es dann auf die Straße raus, und es
begann wieder die Kletterei. So kam ich nur bis Decize. Hier begegnete
ich sehr unfreundlichen Leuten und wollte daher in ein Hotel gehen.
Leider war es ausgebucht. Der Wirt meldete mich aber in einem Hotel in La Machine
an, allerdings lag das ca. 7 km entfernt und führte von der
Hauptroute weg. Außerdem ging es bergauf. Es war inzwischen
20
Uhr, und ich war schon ziemlich müde. Jetzt sollte ich auch
noch
da hinaufackern. Kurzerhand hielt ich ein Auto an. Die Leute waren sehr
nett und übernahmen mein Gepäck, um es ins Hotel zu
bringen.
Ohne die schweren Radtaschen war es kein Problem bis zum Hotel zu
fahren. Als ich dort ankam, stand das Gepäck schon in meinem
Zimmer. Ein ausgezeichneter Service. Heute bin ich genau 100 km
gefahren und bald ist der Tausender voll.