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Sommer 2012

Mt. St. Odile - Paris (Rue du Bac) - Lisieux - Mt. St. Michel

 Tours - Lourdes 



 

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Herzlich willkommen. Es freut mich, dass Du/Sie mich auf meiner Reise begleitest/begleiten. Ich möchte Dich/Sie bitten, mit mir um eine gesegnete, frohe Fahrt und eine glückliche Heimkehr zu beten. Auch ich werde auf der Fahrt und an den Wallfahrtsorten Deine/Ihre Anliegen im Gebet vor Gott tragen. 

 Auch diese Fahrt habe ich den hll. Engeln anvertraut.

 

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Donnerstag, 19.07.

Ich hatte mein Rad schon gestern abend fertiggepackt in die Garage gestellt, so dass ich heute keinen "Packstress" hatte und gegen 10  Uhr gemütlich starten konnte. Mit der Gemütlichkeit war es aber bald vorbei, denn den ganzen Tag gab es einen starken Gegenwind und ausreichend Steigungn, obwohl ich mir von einem Fahrradroutenplaner eine "flache" Strecke ausgesucht hatte. Das mag wohl auch daran liegen, dass man als Rentner einen andre Vorstellung von "flach" hat als ein Jugendlicher. Mit dem Pedelec stehe ich noch auf Kriegsfuß. Ich habe immer wieder den Eindruck, dass der Motor zu wenig Unterstützung bringt. Natürlich kann das auch am Gepäck (25 kg) und meinem "Eigengewicht" liegen. Tatsache ist aber, dass der Akku nur gut 50 km reicht, und das auch nur, wenn man nicht allzuoft die stärkste Unterstützungsstufe benutzt. Etwas Sorge bereitet mir auch das rechte Bein, das doch mehr Probleme bereitet als ich erwartet hatte. Um 19 Uhr war ich in Münsingen und bekam wieder Unterkunft im Pfarrheim. Die nette Freu Kiel machte mir Abendessen und Frühstück. Einen "Schlüsselkampf" gab es auch nicht. Gleich bei meiner Ankunft wurde mir dieser ausgehändigt. Na ja, schließlich übernachtete ich schon zum dritten Mal hier.

Freitag, 20.07.

Gestern hatte ich kurz vor Münsingen einen Mann kennengelernt, der sich auf  Ebikes spezialisiert hat. Ich suchte ihn in seinem Geschäft in Münsingen heute morgen auf, und er testete meinen Akku. Ihm schien nicht alles damit in Ordnung zu sein, aber in der Kürze der Zeit konnte keine genauere Diagnose erstellt werden. Er gab mir noch ein paar gute Tipps, dann fuhr ich das kurze Stück bis Reutlingen, wo ich mich schon auf das Kolpinghaus freute. Als ich  kurz vor Reutlingen an einem Geschäft hielt, kam ein kleiner Junge heraus, der mit einem Laufrad unterwegsEinkauf war. Er hatte Spaghetti, ein Eis und eine Konservenbüchse in den Händen. Als ich ihn fragte, wie er denn nun fahren wolle, meinte er pfiiffig, ich könne ja Eis und Spaghette nehmen (die Dose wollte er behalten) und hinter ihm herfahren, was ich dann auch tat. Diesmal bekam ich im Kolpinghaus ein Zimmer und konnte  am Abendessen teilnehmen. 

Samstag, 21.07.

Obwohl im Kolpinghaus samstags und sonntags erst um 10:30 Uhr Brunch ist, machte mir der Mann in der Küche ein Frühstück, so dass ich um 09:30 Uhr starten konnte. Aus der Stadt hinaus wollte ich mein Navi benutzen. Es funktionierte auch bestens mit Kopfhörer, aber die Anweisungen waren chaotisch, und ich verlor viel Zeit. Vielleicht muss ich noch ein paarmal üben. Von Tübingen aus benutzte ich den Neckartalradweg, machte aber in Horb Schluss, da mich unterwegs oft heftiger Regen aufgehalten hatte. Da morgen Sonntag ist, nahm ich mir ein Zimmer in einem Gasthof direkt neben der Kirche. HorbVielleicht gönne ich mir diesen Luxus nun öfter. Die abendliche Suche nach einem Pfarrheim, die Schwierigkeit, den Pfarrer zu finden und die Möglichkeit dann vielleicht abgewiesen zu werden, geht mir doch auf die Nerven, zumal ich alleine unterwegs bin. Natürlich gehe ich gerne in Pfarrheime, wenn es sich von der Situation her anbietet. Zum Ebike: Ich glaube, dass ich bereits den richtigen Dreh gefunden habe, um die Vorteile voll zu nutzen. Ich bin heute fast nur in der der untersten Unterstützungsstufe "Low" gefahren. Das reicht in der Ebene voll aus und ermöglicht eine ordentliche Geschwindigket, so zwischen 15 und 20 km/h. Das dürfte reichen. Auch bei leichten Steigungen behalte ich die schwächste Unterstützungsstufe bei, schalte aber in einen niedrigen Gang. Zwar geht es dann die Steigung langsam hinauf, aber was nützt es mir, wenn ich viele Steigungen schnell hinauffahre, aber dann ein Stück vor dem Ziel keinen Strom mehr habe. Diese Methode hat sich heute bewährt. Ich bin knapp 60 km gefahren, und die Akkuanzeige stand immer noch bei 2/3 voll. Ich denke, dass ich mit dieser Fahrweise die Akkuleistung auf bis zu 100 km strecken kann, Und mehr braucht es ja nicht für einen Tag!

Sonntag, 22.07.

Die hl. Messe war erst um 10:30 Uhr und dauerte länger, da es ein Festgottesdienst des Alten- und Pflegeheims war. Außerdem wurden noch Ministranten aufgenommen und verabschiedet. So kam ich erst gegen 13:00 Uhr weg. Das war aber kein Problem, da ich nur bis Freudenstadt fahren wollte. Die Strecke war recht mühselig, und ich merkte, dass ich mich bzgl. des Ebikes wohl zu früh gefreut habe. Heute brauchte ich oft die volle Unterstützung, und da kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass mit dieser etwas nicht in Ordnung ist. Am Anfang gibt sie guten Schub, aber dann "stottert" sie und bringt auch nicht mehr Leistung als die mittlere Stufe, so empfinde ich es jedenfalls. Als ich gegen 19:00 Uhr in Freudenstadt ankam, war Pfr. Ziegler schon von seiner Wanderung zurück. Er hatte sogar wieder eine Wohnung für mich.

Montag, 23.07.

Um 8 Uhr habe ich mit dem Pfarrer gefrühstückt und bin danach gleich Richtung Straßburg losgefahren. Da ich gestern mit meinem Rad überhaupt nicht zufrieden war, schaute ich diesem Fahrtag ein wenig skeptisch entgegen, zumal ich gleich hinter Freudenstadt 10 km auf die Schwarzwaldhöhe zu klettern hatte. Aber wie groß war die Freude, als das problemlos ging. Ich bin einfach im 1. Gang auf der niedrigsten - selten auf der mittleren - Stufe gefahren. So kam ich problemlos auf die Höhe. Was danach kam, war ein Kinderspiel. Es ging immer schön bergab oder zumindest eben ins Rheintal hinunter. Ich bin weiter ständig mit Unterstützung "Low" gefahren. Als ich dann nach 75 km in Straßburg ankam, war der Akku noch zu 1/3 voll. In Straßburg war ich bei der sehr netten Familie Royet eingeladen. Ich schlafe in ihrer Wohnung in einem eigenen Zimmer, konnte duschen und dann gab es Abendessen. Abends wollen wir noch zum Münster fahren, um es in Festbeleeuchtung anzuschauen. Bei der Ebikereise dürfte es am Abend nicht mehr heißen "Kraft ist alle", sondern "Strom ist alle".

Dienstag, 24.07.

Der Ausdruck Festbeleuchtung trifft das abendliche Schauspiel am Münster nur schlecht. Es war eine farbenprächtige "Lightshow", die dem Betrachter geboten wurde. Das Bild gibt nur einen schwachen Eindruck davon wieder.

Ehepaar Royet ist so nett und fährt mit mir heute zum Odilienberg. Er liegt diesmal nicht auf meiner Route, so ist mir diese Lösung sehr angenehm.
Am Vormittag fuhr Herr Royet mit mir ins Zentrum, um die nächsten Tourenkarten
zu kaufen. Dann ging er mit mir in ein Geschäft und ließ sich einen Ringrosenkranz zeigen. Es war die Nachbildung eises Rosenkranzes aus dem Mittelalter. Herr Royet machte mir diesen zum Geschenk. Über den Preis möchte ich hier nichs sagen.  Am Nachmittag fuhren wir dann zum Odilienberg, besuchten die Kirche dort, das Grab der hl. Odilia und die Odilienquelle, wo ich mir mein krankes Auge gewaschen habe. Heute hatten wir hochsommerliches Wetter ohne eine Wolke am Himmel. In Obernai tranken wir dann noch Kaffee und den Abend verbrachten wir gemütlich zu Hause. Auch an Bier hatte Mme Royet gedacht, Ich hatte schon dementsprechend vorgearbeitet. Morgen wird es dann einen heißen Tag geben, und ich werde wohl oder übel mit der Fragerei nach einem Quartier beginnen müssen. Das ist das einzige, zu dem ich mich am Anfang einer Fahrt regelrecht durchringen muss. Später wird es dann leichter, aber unangenehm bleibt es. Info Odilienberg


Ehepaar Royet gemütliche Rast Obernai

 


Mittwoch, 25.07.

Da meine Gastgeber das Haus schon um 8 Uhr verlassen mussten, kam ich früh weg. Herr Royet hatte mir den Routenplan bis Nancy ausgedruckt. So kam ich gut durch Straßburg. Die Angaben waren nicht immer ganz korrekt, aber weil der Routenplaner mit kleinen Etappen arbeitet, konnte ich mich gut durchfragen und musste mir keine Beschreibung zu  einem entfernten Ziel einprägen. Wegen der Sprache sind solche langen Beschreibungen auch wenig brauchbar, abgesehen davon, dass man Einzelheiten schnell wieder vegisst. Auch über Land kam ich mit dem Plan gut zurecht und musste kaum auf die Karte schauen. Einen groben Fehler gab es allerdings: Der Plan führte mich auf eine Schnellstraße, die für Radfahrer verboten war. Ich fuhr dann unter vielen "Warnungshupen" bis zur nächsten Ausfahrt und fand auch gleich die entsprechende Parallelstraße. Heute war es extrem heiß, daher machte ich nach ca. 50 km in Schirmeck Schluss, zumal es die nächsten 10 km über die Höhe der Vogesen geht. Das wollte ich mir bei der Hitze nicht antun.  Die Dame im Tourismusbüro war sehr freundlich und versuchte, den Pfarrer anzurufen. Erwartungsgemäß war er nicht zu Hause. Sie rief dann im "Centre International De Séjour Vallée Bruche" an und konnte für mich ein Einzelzimmer mit Dusche zu einem annehmbaren Preis reservieren. Ich werde auch hier zu Abend essen. Bier gibt es auch, ebenso eine Terrasse, man weiß ja wozu! Ich kann es kaum  glauben, dass ich schon eine Woche unterwegs bin.

Donnerstag, 26.07.

Heute bin ich bei extrem hohen Temperaturen so richtig heißgelaufen. Mit der ersten Passfahrt über 10 km hatte ich ja gerechnet. Dass es nach einer langen Abfahrt dann aber keineswegs eben weiterging, hat mich nicht gerade erfreut. Und gegen Nachmittag hatte Michelin noch einen Pass für mich. Ich bin dann noch bis Lunéville gefahren, wo ich eine preiswerte Pension fand.

Sonntag, 29.07.

Am Freitag war es sehr heiß, und es ging keineswegs eben zunächst Richtung Nancy. Dort war ich ernstlich versucht, die Fahrt abzubrechen. Es hat vier Stunden gedauert, bis ich die richtige Straße nach Toul gefunden hatte. Erst hat man mich eine sehr lange Steigung mit unangenehm viel Verkehr und ohne Randstreifen hinaufgeschickt. Von dort ging es dann weit ins Tal, wo ich erfuhr, dass ich den Berg wieder hinauffahren musste. Hinzu kommt, dass ich bei stärkerer Beanspruchung den Berg hinauf Probleme mit den Knien habe, so dass ich in kürzeren Abständen immer wieder eine kleine Pause einlegen muss. Und es ist einfach unerfreulich, ohne Begleitung unterwegs zu sein und mit allen Unannehmlichkeiten alleine fertig werden zu müssen. Und genau auf diesen Punkt kamen alle, die mich auf meine Fahrt angesprochen haben, als erstes zu sprechen. Sie wunderten sich, dass ich diese Tour alleine mache. Das Problem mit der Route ist auch, dass gegenüber früheren Frankreichfahrten heute sehr viele Nationalstraßen als Autostraßen ausgelegt und somit für Radfahrer verboten sind. Und so kommt es, dass die Radrouten immer wieder in die Berge führen und natürlich auch Umwege machen. Schließlich kam ich gegen Abend in Toul an, und ein freundlicher Mann fuhr mir mit seinem Rad voraus und brachte mich zum Hotel ABC. Diese Art von Navigation übertrifft jedes Gerät. Die Hotelreklame hatte ich auf der Straße gelesen. Hier gibt es Internet, und der Preis ist zivil. 
Am Samstag erledigte ich Arbeien in meinem Athener Büro. Die hl. Messe am Sonntag war erst um 10:30 Uhr, so dass es wenig Sinn machte, noch zu starten. So verlängerte ich im Hotel um eine Nacht und will mich dann morgen auf den Weg machen.



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