Highlights | Unsere Fahrten | Aktuelle Reise | Rund ums Fahrrad | Kontakt | Gästebuch | Chronik | Shop | Home

 


SOMMER 2015

Radwallfahrt

Senden - Wien - Bratislava - Esztergom - Budapest - Kalocsa - Máriagyüd -  Baja -  Szolnok -  Tiszaújvaros - Kaschau


Zur Seite 2

Zur Seite 3


Herzlich willkommen. Es freut mich, dass Du/Sie mich auf meiner Reise begleitest/begleiten. Ich möchte Dich/Sie bitten, mit mir um eine gesegnete, frohe Fahrt und eine glückliche Heimkehr zu beten. Auch ich werde auf der Fahrt und an den Wallfahrtsorten Deine/Ihre Anliegen im Gebet vor Gott tragen. 

 Auch diese Fahrt habe ich den hll. Engeln anvertraut.

Mit dem Fahrrad sind es 1443 km und bei gemütlicher Fahrweise dauert die Reise 21 Tage. 

Montag, 03.08.


Endlich bin ich losgefahren. Es ist eigenartig, dass ich die Abfahrt immer wieder verschiebe. Da gibt es so eine Hemmung, die Sicherheit der vertrauten Umgebung zu verlassen und sich ins Ungewissse zu begeben. Einen Grund für das Hinausschieben gibt es auch immer: Diesmal war es die Augenkontrolle, die Gott sei Dank keine neue Spritze nötig machte. Ursprünglich wollte ich ja von unterwegs kurz heimfahren, um die Kontrolle durchführen zu lasse. Aber wie gesagt, ein Grund, die Abfahrtzu verschieben. Heute bin ich dann um 10 Uhr gestartet. Hinter Neu-Ulm stieß ich dann auf den Donauuradweg (DR). Ich hatte schon von zu Hause aus in der Pfarrei St. Peter in Dillingen um Unterkunft nachgefragt und wurde von Kaplan Ch. Wolf herzlich empfanngen und bekam im Pfarrhaus ein sehr schönes Zimmer. Es war sehr heiß an diesem ersten Fahrtag, der DR recht staubig, die Beschilderung zufriedenstellend. Ich habe allerdings wieder Probleme mit den Beinen, vor allem, wenn es Steigungen gibt. Die kann ich nur in kurzen Etappen bewältigen. Nach den 65 km am ersten Tag war ich doch recht müde und habe bestens geschlafen.

Dienstag, 04.08.

Nach Frühstück und Laudes bin ich um 08:45 Uhr gestartet. Leider gab es auf dem DR etliche Steigungen. Das ist durchaus kein subjektiver Eindruck; ich traf Radler, die sich auch fragten, wieso der DR nicht Alpenradweg heißt. Der Weg war recht mühselig, vor allem wegen der Probleme mit den Beinen. Bergauf geht es immer nur in kleinen Etappen. Einige Kilometer vor Neuburg ging der Radweg wieder einmal von der Asphaltstraße ab und über Schotter ziemlich steil bergauf, während die Straße verlockend bergab führte. Ich überlegte hin und her, die Karte half auch nicht weiter und es kam niemand, den ich fragen konnte. Schließlich siegte der Steigunghorror über das Risiko falsch zu fahren. Aber ich war kaum um eine Kurve gefahren, da traf ich einige Fußgänger, die mir versicherten, dass ich über diese Straße weiter unten wieder auf den DR stoßen würde.Welche Freude, schön bergab und dann ohne Steigung weiter bis Neuburg. Hier sah es schlecht aus mit Zimmern. Schließlich vermittelte mir eine Rezeptionistin ein Zimmer im Sporthotel Röderhof, etwas außerhalb von Neuburg. Ein gemütlicher Biergarten ließ die Strapazen des Tages vergessen.

Mittwoch, 05.08.

Heute habe ich mir ersthaft Sorgen gemacht, da sich zu den Beschwerden in den Beinen nun auch noch Schmerzen in der Hüfte gesellten. Die große Hitze und das ständige Fahren auf Schotter und Sand zehren doch sehr an den Kräften. Ich fuhr bis Vohburg und rief bei verschiedenen Hotels und Pensionen an. Nichts zu machen, alles belegt. Schließlich fand ich einen Gasthof, bei dem es auf einer Wiese hinter dem Haus die Möglichkeit gab, für 10 € ein Zelt aufzuschlagen. Immerhin konnte man in einem Keller duschen, aber die Toiletten befanden sich im Haus. Alles recht primitiv, aber man konnte wenigstens im Gasthausgarten abends noch etwas essen und ...

Donnerstag, 06.08.

Das Auf- und Abbauen des Zeltes ist für meine alten Knochen doch etwas beschwerlich. Für diese Arbeit bräuchte ich dringend einen Assistenten. Dazu kommt noch die Sucherei in den Radtaschen, alles sehr zeitaufwändig. So kam ich erst gegen 11Uhr weg. Vorher hatte ich im Tourismusbüro in Kelheim angerufen, und man ht mir ein schönes Zimmer im Gasthof "Schwan" reserviert. Zu meiner Freude war von den Schmerzen in der Hüfte nichts mehr zu spüren. Ich fuhr dann bis Weltenburg und nahm von dort aus das Schiff nach Kelheim. Das tun dort viele Radler, weil die Strecke bis Kelheim viel bergauf geht. So kam ich nicht allzu abgearbeitet in Kelheim an und konnte mich wieder eines schönen Biergartens erfreuen.



Freitag, 07.08.

Das Wetter ist unverändert, also sehr heiß. Ansonsten war die Strecke gut zu fahren, von Schotter und Sand einmal abgesehen. Mit vielen Pausen war es eine recht gemütliche Fahrt bei einer Tagesleistung von 45 km.
Na, wer ist denn die Dame da auf dem Bild? Es ist halt so langweilig, wenn ich immer alleine auf den Fotos bin. Da habe ich mich kurzerhand an den Service "Rent a Model" gewandt und mir eine Fotodame bestellt.
In Regensburg werde ich eine Ruhezeit einlegen und möchte dann am Montag Richtung Passau weiterfahren. Es soll weiter sehr heiß bleiben, und wie ich mehrfach hören musste, gibt es auf dem DR bis Passau Schotter und Staub.



Montag, 10.08.

Entgegen den Schottergeschichten gab es heute nur einwandfreie asphaltierte Wege. So lief es sehr gut, trotz der hohen Temperaturen. Ich hatte von unterwegs eine Pension angerufen und mir ein Zimmer in Bogen bei Straubing reserviert.
Heute waren es 66 km bei noch nicht voll ausgeschöpften Reserven. Ich traf unterwegs eine Familie mit einer interessanten Fahrradkombination. Der Mann zog seinen kleinen Sohn auf einem Fahrrad hinter sich her. Wenn es diesem nicht mehr passte, konnte er bei der Mutter im Gepäckabteil sitzen, denn die Frau fuhr ein Lasten-E-bike, sogar mit Anzeige der noch zur Verfügung stehenden Kilometer. Es war eigenartig in dieser Stadt, kein Restaurent (zumindest in der Nähe meiner Unterkunft) hatte geöffnet. So ging ich in eine Kebab-Bude. Das mache ich oft, wenn es Gelegenheit dazu gibt. Ich bestelle mir dann ein wenig Fleisch, Salat und ein paar Pommes, die Menge kann ich selbst bestimmen. Das schmeckt gut und ist preiswert. Das Bier in der Pension war überraschend billig, nur 1€ für eine Halbe.

Dienstag, 11.08.

Gegen 9 Uhr bin ich gestartet und es lief sehr gut. Die Schotterwege bis Passau sind ein Märchen, es gab derer nur ein paar ganz kurze Stücke. Mittags hatte ich in Deggendorf wie üblich eine Semmel, dann kaufte ich noch Sekundenkleber. Warum? Das verstehen nur Insider. Meine "rosa Schlappen", die ich ja schon auf der Jerusalemfahrt mithatte, zeigen langsam Ermüdungserscheinungen. Doch mit dem Sekundenkleber gelang es mir, sie wieder funktionstüchtig zu machen. Gegen 15 Uhr machte ich in einem Gasthof halt, um einen Kaffee zu trinken. Kuchen gab es keinen, so bestellte ich Apfelküchlein. Das erwies sich incl. Eis und Sahne als sehr mächtig. Zu meiner Verwunderung lief es dann am Nachmittag weiterhinn sehr gut ohne Ermüdungserscheinungen. Vielleicht brauche ich doch ab und zu einen Energieschub. Ein Quatier in Passau hatte ich nicht vorbestellt, da ich nicht sicher sein konnte, die 85 km zu schaffen. So bin ich einfach drauflosgefahren im Vertrauen, dass die hll. Engel schon für ein Quartier sorgen würden. In Vilshofen hatte ich kein Glück und fuhr weiter in Richtung Passau. Inzwischen war  es schon 18 Uhr und ich dachte mit Schrecken an  die Quatiersuche in Passau. Aber da kam ich an einer Pension direkt an der Donau vorbei. Die hatten zwar Ruhetag, aber es gab noch ein Zimmer, und ich bekam von den Wirtsleuten noch Abendessen und meine Hopfenration. Die Pension gehört zum Ort Windorf. So habe ich heute 75 km auf dem Tacho und die 400 km-Marke ist überschritten. Nach Passau sind es nur noch 10 km, so dass ich morgen ein ganzes Stück über Passau hinausfahren möchte.

Mittwoch, 12.08.

Bis Passau ging es recht flott, aber die Stadtdurchfahrt kotete viel Zeit und ohne Fragerei geht es nicht, denn die Beschildeerung in den Städten lässt sehr zu wünschen übrig. Schotter gab es keinen mehr, aber der DR lief zum Teil über Straßen und auch ganz schöne Steigungen blieben mir nicht erspart. Ich machte nach 62 km schon gegen 17 Uhr Schluss, weil ich in Haibach eine gute Pension wieder direkt an der Donau gefunden haben. Auch die 30 € für Ü/F waren erfreulich.


Heute traf ich eine Familie, die aus Spanien angereist war, um den DR von Passau bis Wien zu fahren. Sie hatten zwei Jungen im Alter von 5 und 9 Jahren. Die Quartiere hatten sie alle vorher gebucht und dabei eine Tagesleistung von 50 km zugrunde gelegt. Erstaunlich, vor allem für den 5jährigen Buben.

Donnerstag, 13.08.

Eine wunderschöne Morgenfahrt entlang der Donau. Die Strecke vor Linz war etwas unangenehm, dann ging es auf dem Damm weiter. Unterwegs kam ich an einer Fahrradwerkstatt vorbei und nutzte die Gelegenheit, die Kette reinigen und ölen zu lassen.  In Steyregg habe ich gegen 18 Uhr ein Hotel aufgesucht.


Freitag, 14.08.

Heute konnte ich mir Zeit lassen, da ich rechtzeitig ein Quartier aufsuchen wollte. Morgen, am Hochfest "Mariä Himmelfahrt" und auch am Sonntag lege ich eine Pause ein. Neben dem Besuch der hl. Messe gibt es auch noch Arbeit für Athen. Ich telefonierte schon am Vormittag ein Hotel in Grein an und reservierte ein Zimmer. Die Wege sind jetzt durchweg gut und führen entweder direkt an der Donau entlang oder abseits der Straßen durchs Land. Heute hat mir mein Rad ein wenig Sorgen gemacht, weil es einige unerklärliche Geräusche am Zahnrad gab. Ich suchte in Grein eine Werkstatt auf, aber der Mechaniker meinte, es sei alles in Ordnung. Hoffen wir es mal!

Bei Mauthausen mit der Fähre über die Donau

Sonntag, 16.08.

Nun sind die beiden Ruhetage auch bald schon wieder vorbei. Für die nächsten Tage ist Regen angesagt, nicht gerade erfreulich, dann schon lieber in der Hitze fahren. Preiswert sind solche Radtouren auch nicht gerade, vor allem, weil man bei der Quartiersuche nur einen eingeschränkten Aktionsradius hat. So hoffe ich, dass sich der Titel des Theaterstücks hier in Grein bei meiner Rückkehr auch bewahrheitet.



Montag, 17.08.

Leider
hat die Wettervorhersage gestimmt, und es regnete am Vormittag recht ordentlich, so dass ich mich entschloss, noch in Grein zu bleiben. Aber ich zog um in ein besseres Quartier. Hier konnte ich mit Karte zahlen, hatte eine ausgezeichnete Internetverbindung und eine Telefonverbindung im Zimmer. All das gab es im vorigen Hotel nicht, obwohl es 10 € teurer war. Auch die Zimmerausstattung im Gasthof "Traube" war ansprechender.
Sollten Sie einen Hund haben und eine Radtour planen, so ist das kein Problem.
 




Dienstag, 18.08.

Mit der Fähre ging es zunächst ans andere Donauufer. Es war bewölkt, aber mit hellen Stellen. Ein paar Tropfen fielen beim Start, dann blieb es den ganzen Tag regenfrei. Nach den zwei Wochen Hitze war es ein erfrischendes Fahren. Am Nachmittag kam dann sogar die Sonne wieder hervor.

 
Am Stift Melk vorbei durch romantiische Weindörfer der Wachau

Ich fuhr noch bis Krems, wo ich von unterwegs aus schon ein Zimmer bestellt hatte. Es war eine recht einfache Unterkunft, dafür aber auch preiswert. Mit einem (?) Bier im benachbarten Café beschloss ich diesen 90 km-Tag.

Mittwoch, 19.08.

Bedeckter Himmel ohne Lichtblicke, aber es gab nur minimalen Sprühregen. Es war angenehm kühl und die Fahrt lief gut. Ich wollte eigentlich noch vor Wien Schluss machen, aber die Hinweisschilder auf Pensionen hatten keine Telefonnummern, und ich hatte keine Lust, den Radweg zu verlassen, um vielleicht eine Absage zu bekommen. So landete ich schließlich doch in Wien. Die Beschilderung war nicht gut, und ich fuhr einfach der Nase nach. Schließlich machte mich jemand darauf aufmerksam, dass mein Weg in unbewohntes Gebiet führte. Was tun? Ich wusste überhaupt nicht, wo ich war, und nach mehrmaligem Fragen musste ich einsehen, dass es in dieser Gegend kein Hotel gab. Langsam wurde es dunkel. Über mein Navi rief ich einige Unterkünfte an, aber sie waren entweder besetzt oder nicht bereit, ein Zimmer ohne Anzahlung zu reservieren. Ich fuhr dann in Richtung Zentrum. Leider ist mein Vertrauen in die Führung der hll. Engel noch nicht stark genug, und ich freundete mich schon mit dem Gedanken an, die Nacht eventuell im Westbahnhof zu sitzen. So fuhr ich einfach weiter, und plötzlich stand ich vor einem "Ibis Budget". Es gab ein freies Zimmer, einen Radplatz in der Garage und einen Lift direkt von der Garage auf meine Etage. Außerdem war der Empfang sehr freundlich und der Rezeptionist äußerst hilfsbereit.

Donnerstag, 20.08.

Heute früh regnete es, aber über das Wetter mach ich mir keine Gedanken mehr. Es dauerte nicht allzu lange und der Regen hörte auf. Aber wegen der schlechten Beschilderung war ich erst nach 12 Uhr wirklich aus Wien raus. Es war sehr angenehm zu fahren, un auch heute kam am Nachmittag wieder die Sonne heraus. Der Radweg wird jetzt schlechter, und man trifft auch wesentlich weniger Radler. Anscheinend ist die Etappe Passau - Wien der Klassiker für Familien und Senioren. Von den Scharen durch Reiseveranstalter geführter Radler war auch nichts mehr zu sehen. Aber Spaß muss sein. So habe ich jetzt bei "Rent a Model" ein Abo. Hier mein erste Erwerbung im Abo. Es war heute eine sehr ruhige Fahrt, über viele Kilometer fuhr ich auf dem Donaudamm, und nur ganz selten traf ich jemanden. Auch die Quartiersuche in Hainburg gestaltete sich absolut problemlos. Ich fuhr zum Tourismusbüro, und die Dame dort vermittelte mir ein Zimmer direkt gegenüber dem Büro, so dass ich nur noch über die Straße musste und schon mit dem "Gepäckabbau" beginnen konnte. Zum angenehmen Preis von 35 € gibt es ein nettes Zimmer, WLAN und Frühstück. Morgen geht es dann nach Bratislava, und ab dann wird das Fahren nicht mehr so leicht. Dann heiß es wieder: Karten studieren, oft fragen und wohl auch viel auf belebten Straßen fahren. Die Radwege in Ungarn sind ja nun nicht das "Gelbe vom Ei", und auch die Beschilderung ist miserabel, was mir ja noch von meiner letzten Ungarnfahrt in Erinnerung ist.
 









E-Mail



nächste Seite
Zur Seite 3